Konstituierende Stadtvertretersitzung am 17.07.2024 im Ratssaal in Friedland

Die neu gewählte Stadtvertretung vor dem Ratssaal
Foto: Stadt Friedland
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Matthias Noack nimmt vom scheidenden Stadtpräsidenten Helmut Dröse die Sitzungsglocke und Glückwünsche zur Ernennung als neuem Stadtpräsident entgegen.
Foto: FWF

Die neue Stadtvertretung während der Sitzung.
Foto: Stadt Friedland
Antrittsrede des neuen Stadtpräsidenten Matthias Noack
(17.07.2024)
Sehr geehrte Damen und Herren, werte Friedländerinnen, Friedländer und Gäste,
die Stimmen der Wähler/innen vom 09.06.2024 haben meinen heutigen Amtsantritt mit dem überzeugenden Wahlergebnis unserer Freien Wählergemeinschaft Friedlands erst möglich gemacht. Daher gilt der allererste heutige Dank Ihnen, werte Friedländer Bürgerinnen und Bürger!
Ihnen, sehr geehrte Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter, danke ich für die Wahl zum Stadtpräsidenten mit dieser überwältigenden Mehrheit / diesem sehr guten Ergebnis und für das damit in mich gesetzte Vertrauen. Mit einem Gemisch aus Freude, etwas Stolz und einer gehörigen Portion Demut nehme ich dieses Amt, die zugehörige Verantwortung und die damit verbundenen Aufgaben sehr gern an! Wir starten heute nun offiziell in die VIII. Legislaturperiode mit mir als Vorsitzendem der Stadtvertretung. Als Stadtpräsident und Moderator der Stadtvertretersitzungen stehe ich nun innerlich bewegt und z. T. etwas ehrfürchtig in einer Reihe mit Rolf Meisinger, Ruth Heckt, Josef Rösel, Ralf Pedd und Helmut Dröse! Ich freue mich schon jetzt auf spätere Vergleiche der jeweiligen Fußabdrücke.
Ich möchte natürlich die Gelegenheit nutzen und ein paar richtungsweisende Worte loswerden. Dieser Stadtvertretung liegt ein sehr vielfältiges Wahlergebnis zu Grunde, welches fünf der insgesamt sieben Wahlvorschläge in unser Stadtparlament einziehen lässt. Beim Blick auf die Verhältnisse untereinander ist aus meiner Sicht bei vielen Wählerinnen und Wählern eine Unzufriedenheit im Hinblick auf unsere gemeinschaftlichen, gesellschaftlichen Aufgaben erkennbar. Der größte Teil von ihnen hat der Freien Wählergemeinschaft den Auftrag erteilt, weiter und verstärkt die Entwicklung unseres Friedlands mit all seinen Ortsteilen mitzugestalten. Die weiteren Anteile bezeugen die Vielfältigkeit und die Berechtigung eines jeden einzelnen Vorschlags, während der absolut größte Teil unserer Bürgerinnen und Bürger der Wahl fernbleibt!
Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, Parlament und Verwaltung, in der jetzt begonnenen Legislatur etwas näher an unsere Bürger zu rücken. So sollten wir bei intensivem Streit um Wege und Sachverhalte einen fairen, respektvollen und ehrlichen Umgang miteinander pflegen. Gedanken und Gestaltungsideen, egal welcher Partei, haben wir zu berücksichtigen und gewissenhaft zu bearbeiten. Aus meiner Sicht ist es wünschenswert, dass insbesondere wir Stadtvertreter mit eigenen Vorschlägen vorangehen und unser zukünftiges Friedland aktiv selbst gestalten. Dies alles muss mit geeigneten Mitteln nach außen getragen werden. Mit einer möglichst breiten und transparenten Informationspolitik könnten wir auf vielfältige und vielleicht auch modernere Art und Weise unsere Friedländerinnen und Friedländer schneller und effektiver erreichen.
Wir müssen deutlich zeigen, dass sich ehrenamtliches Engagement lohnt! Wir müssen zeigen, dass unterschiedliche Herangehensweisen und Lösungsvorschläge nicht spalten und blockieren, sondern unsere Stadt voranbringen können! In Zusammenarbeit mit unseren Vereinen, unseren Unternehmen, unserer Verwaltung und unseren Bürgern können und sollten wir offensiv herausstellen, dass unsere gesamte Gesellschaft und damit auch unsere Demokratie vom Mitmachen lebt! Ich werde in diesem Sinne voran gehen und gern bei neuen Geschäftsideen, bei neuen Vereinsstrukturen, bei Gestaltungswünschen in der Stadt und den Ortsteilen und bei allen anderen Entwicklungsmöglichkeiten offen moderierend zur Seite stehen.
Aktuell haben wir zu wenig Lehrer, zu wenig Ärzte und kämpfen mit allgemeinem Fachkräftemangel. Wir machen uns Sorgen um unsere Schulbildung und leben unter den Eindrücken des Ukrainekrieges. Mit Gesamtdeutschland steht auch der Friedländer Wirtschaftsstandort unter Druck und zeitgleich besteht die Aufgabe Flüchtlinge in unsere Friedländer Gesellschaft zu integrieren. Wir schauen in Zeiten der Energiewende auf unzählige Solarplatten sowie viele Windräder und werden das Gefühl nicht los, mehr Nach- als Vorteile daraus zu ziehen. Wir alle stehen hinter unserem Schwimmbad und stehen doch immer wieder vor der Frage der dauerhaften Finanzierungssicherheit.
Unsere Kinder sollen nach der Schule hier gute Jobs finden und unsere Rentnerinnen und Rentner sollen in und um Friedland bedarfsgerecht und finanzierbar ihren Ruhestand genießen können. Für alle brauchen wir einen vielfältigen, qualitativ guten und quantitativ angemessenen Wohnungsmarkt. Fürs Stadtbild sind an einigen Stellen Verbesserungen wünschenswert.
So gibt es eine Vielzahl an Aufgaben und Problemen, ohne dass wir schlechte Stimmung verbreiten und Schwarzmalerei betreiben müssen. Lassen Sie uns gemeinsam die Dinge angehen, die wir beeinflussen können, um unser Fried&Land noch lebens- und liebenswerter zu gestalten. Dazu hoffe ich auf sehr gute Zusammenarbeit hier in der Stadtvertretung, mit dem Bürgermeister und unserer Stadtverwaltung und mit Ihnen, werte Einwohnerinnen und Einwohner!
Ich bedanke mich nochmals für das entgegengebrachte Vertrauen und Ihre Aufmerksamkeit!